Die Schweissarbeit setzt sich aus vielen Elementen zusammen. Wichtig ist ein sinnvoller Aufbau, wobei darauf zu achten ist, dass man gezielt und schrittweise die Anforderungen an den Hund steigert. Die erste Fährte / Schleppe führt deshalb nur weinige Meter (15-10 m ) gerade aus.
Nach einigen Trainingseinheiten wird die Schwierigkeit erhöht. Die bisher gerade Fährte verläuft in einen leichten Bogen hinein. Meistert der Hund auch diese Fährten, wird der Bogen in den kommenden Arbeiten immer mehr hin zum rechten Winkel geführt.
Von Beginn an macht es Sinn, wenn auf verschiedenartigen Böden Schleppen / Fährten gelegt werden und der Hund trainiert wird (Wiese, Wald, Kies, etc.).
Von der Schleppenarbeit, die jeweils vom Fährtenschuh unterstützt wird, geht es hin zur reinen Fährte. Stellenweise wird dabei auf der Fährte die Schleppe hochgehalten und es kommt nur noch der Fährtenschuh zum Einsatz. Der Hundeführer merkt bald, ob sich sein Hund an jenen Stellen, wo die Schleppe den Boden nicht mehr berührt, anders verhält, als dort, wo die Schleppe noch gezogen wurde.
Stets ist darauf zu achten, dass bei der Aufbauarbeit die Fährte mit und nicht gegen den Wind führt. Dies zwingt den Hund dazu, die Nase am Boden zu halten und die Spur nicht aus der Luft zu nehmen, die ihm bei Gegenwind entgegenströmen würde.
Die Fährtenlänge ist vom Ausbildungsstand des Hundes abhängig. Dabei darf nicht der Ehrgeiz des Hundeführers massgebend sein, sondern der Entwicklungsstand und die Erfolgsaussichten des Hundes. Die Länge der Fährte wird dementsprechend sukzessive gesteigert.
Was beim jungen Hund und der Schleppenarbeit noch weniger wichtig ist, sollte doch allmählich einen grösseren Stellenwert erhalten. Es ist die Stehzeit. Idealerweise beträgt sie bei der Fährtenarbeit mindestens 4 Stunden. Etwa nach dieser Zeit hat sich der Individualgeruch des Fährtenlegers verflüchtigt. Zudem entstehen beim Zersetzungsprozess, des durch die Schalen zertretenen Untergundes, die für den Hund so wichtigen "Gase", die er durch die Nase aufnimmt.
Die verbale Kommunikation mit dem Hund sollte während der Schweissarbeit auf ein Minimum reduziert werden. Grundsätzlich wird auf den Fährten zu viel gesprochen. Ein guter Schweisshund arbeitet selbständig und braucht deshalb nicht andauernd Kommentare wie "fein", "ist gut so", "such", zumal der Führer bei Fremdfährten oder in der Jagdpraxis nicht mit letzter Sicherheit weiss, ob sein Hund noch auf der Fährte ist. Bestätigungen und Lob sind da sinnvoll, wo Pirschzeichen festgestellt und vom Hund verwiesen werden.
Bei Trainingsfährten muss sich der Fährtenleger / Instruktor den Verlauf der Fährte gut einprägen, damit er bei der Arbeit weiss, wo das Gespann allenfalls von der Fährte abkommt.
Geschieht dies, muss der Instruktor entscheiden, ob der Führer dies gemerkt hat oder ob sich der Hund nach wenigen Metern korrigiert. Falls dies nicht der Fall ist, wird die Arbeit abgebrochen (Kein Erfolg = keine Belohnung).
Dass Hunde von der Fährte abkommen, liegt in den meisten Fällen nicht daran, dass sie den Duft verlieren, sondern eher an der Tatsache, dass sie etwas anderes mehr interessiert. Fährtenarbeit ist in diesem Sinne Gehorsamsarbeit.
Auch Übungsfährten sollten immer ummarkierte Fremdfährten sein, die von einem Kollegen gelegt werden. Arbeitet man eine solche Fremdfährte aus, ist der Fährtenleger bei der Nachsuchearbeit immer mit von der Partie. Er greift dort ein, wo das Team zu weit von der Fährte abgekommen ist. Er analysiert den Grund für den Misserfolg und teilt seine Beobachtungen später dem Hundeführer mit.
Ein Fährtenprotokoll hilft bei der Fährtenauswertung!
In die Fährte werden Wundbette, Verweiser oder bei einem bereits sicheren und gut aufgebauten Hund Widergänge und Verleitfährten eingebaut.
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Caroline Senggen