Als Vorstehhunde werden alle Hunde beziehungsweise alle Hunderassen bezeichnet, die als Jagdhunde die Eigenschaft des Vorstehens ausgeprägt vorweisen. Der vorstehende Hund zeigt dem Jäger, dass er Wild gefunden hat. Grundsätzlich ist die Fähigkeit zum Vorstehen angewölft (angeboren), kann aber in der Ausbildung des Vorstehhundes gefördert werden.
Allen diesen Hunden ist eigen, dass sie dem Jäger entdecktes Wild durch Vorstehen anzeigen. Dabei verharren sie beispielsweise ohne Laut zu geben in ihrer Bewegung und heben meist gleichzeitig einen Vorderlauf, seltener einen Hinterlauf, und winkeln diesen an. Der Jäger kann sich dann zur Schussabgabe vorbereiten, muss das vom Hund gefundene Wild aber selbst heraustreten (aufscheuchen). Vorstehhunde sind auf diese spezielle Fähigkeit abgerichtet, die dem gegenübersteht, und nicht dafür vorgesehen, die Beute selbst zu erjagen.
Böhmischer Raubart
Über Jahrhunderte hinweg gab es in Böhmen einen rauhaarigen Vorstehhund für die aristokratische Jagd. Ein erster Standard wurde 1887 herausgegeben, doch die Rasse drohte auszusterben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie durch Kreuzungen mit Deutschen Vorstehhunden, besonders dem Stichelhaar, gerettet. 1963 wurde die Rasse durch die FCI anerkannt.
Charakter
Der Böhmische Raubart ist sehr rustikal, robust, ausdauernd und vielseitige einsetzbar. Er jagt im Wald wie auch in feuchtem Gelände und schwimmt dank seinem schützenden Fell auch in sehr kaltem Wasser. Seine Suche erfolgt meist im Galopp, er steht fest vor und apportiert sicher. Gute Spurarbeit auf weidwundes Wild. Er hängt seher an seinem Besitzer. Er muss konsequent erzogen werden.
Hnweise
Er braucht freies Gelände und viel Beschäftigung. Das Fell muss regelmässig gebürstet werden. Die Ohren sollte man regelmässig kontrollieren.
Masse
Rüde: 60 - 66 cm
Hündin: 58 - 62 cm
Gewicht
Rüde 28 - 34 kg
Hündin: 22 - 28 kg
Deutscher Kurzhaariger Vorstehhund
Dieser Hund geht vermutlich auf den gleichen Zuchtstamm zurück wie alle anderen Vorstehhunde: den Chien d'Oysel, später "Chien de rêts" (rêts = Netz) genannt, der für die Netzjagd auf Vögel sowie die Federwildjagd verwendet wurde. Über Frankreich, Spanien und Flandern kamen diese Vorstehhunde an die deutschen Fürstenhöfe. Durch Kreuzungen mit spanischen und italienischen Bracken sowie Pointern kam fremdes Blut hinzu. Das aktuelle Erscheinungsbild hat er seit 1880. In Deutschland ist er der bekannteste Hund unter den Bracken und als Vorstehhund der meistverwendete der Welt.
Charakter
Der Deutsche Kurshaarige Vorstehhund ist kraftvoll, ausgdauernd, stark und schnell. Er ist ein Langstreckengaloppierer. Gegen Kälte ist er unempflindlich und jagt in jedem Gelände. Er ist der klassische Jagdhund und vor allem Vorstehhund. Seine wahre Berufung ist das Federwild in der Ebene oder im Wald. Er taugt auch auf der Schweissfährte nach dem Schuss. Überschwänglich und doch ausgeglichen und folgsam, hat er einen starken Charakter und kann mitunter stur sein. Er ist ein guter Wächter, ohne aggressiv zu sein. Er muss konsequent erzogen werden.
Hinweis
Er kann sich dem Leben in der Stadt anpassen, braucht aber Auslauf und Beschäftigung. Täglich ausgedehnte Spaziergänge sind ihm wichtig. Das Fell sollte man öfters bürsten. Die Ohren müssen regelmässig kontrolliert werden.
Masse
Rüde: 62 - 66 cm
Hündin: 58 - 63 cm
Gewicht
Rüde & Hündin: 25 - 32 kg
Deutscher Drahthaariger Vorstehhund
Um einen vielseitigen Vorstehhund zu erhalten, kreuzten Ende des 19. Jahrhunderts deutsche Züchter den Deutschen Kurzhaar, Pudel, Pudelpointer, Vorsteh-Griffon und Airedale Terrier. Auch der Stichelhaar, eine alte deutsche Vorstehhunderasse, trug vermutlich zur Entstehung der Rasse bei. Von seinem Vorfahren hat dieser Hund erstaunliche Fähigkeiten geerbt. Den Namen verdankt er seinem drahtigen und gesträubten Fell.
Charakter
Der Deutsche Drahthaarige Vorstehhund ist rustikal, ausdauernd, furchtlos, energisch, schnell und von lebhaftem Temperament. Dieser Hund jagt alle Wildarten in jedem Gelädne und bei jedem Wetter. Die Nase ist sehr sicher. Er sucht flott und beharrlich. Sein Vorstehen ist fest. Er ist nicht nur Vorstehhund sondern auch Laufhund auf Hase, Fuchs und Wildschwein. Als Schweisshund auf der Fährte von Hochwild erbringt er bemerkenswerte Leistungen. Er ist ein liebenswerter Begleiter, absolut treu, ausgeglichen und sanftmütig. Er hat eine starke Persönlichkeit, kann hartnäckig sein und zeigt sich gegenüber anderen Hunden eifersüchtig. Deshalb braucht er eine ebenso konsequente wie einfühlsame Erziehung.
Hinweise
Lebt er in der Stadt, was nicht ideal ist, sollte er täglich in den Genuss zweier langer Spaziergänge kommen. Das Fell mus wöchentlich mehrmals gebürstet werden. Die Ohren sollte man regelmässig kontrollieren.
Masse
Rüde: 60 - 68 cm
Hündin: 56 - 62 cm
Gewicht
Rüde & Hündin: 27 - 32 kg
Französischer Vorstehhund
Dieser Hund stammt von der kontinentalen Bracke des Mittelalters ab, vom italienischen "Cane da Rete" oder auch von der spanischen Bracke. In Frankreich kannte man ihn schon im 17. Jahrhundert, später auch unter dem Namen "Braque Charles X". Er dürfte der Vorfahre vieler kontinentaler Bracken sein. Je nach Grösse unterscheidet man zwei Typen: Typus Gascogne, kräftig gebaut, ein solider Gebrauchshund, von ruhigem Wesen. Heute nimmt seine Verbreitung eher ab. Typus Pyrenäen, etwas kleiner und leichter, jedoch recht muskulös. Heutzutage ist er recht verbreitet.
Charakter
Der Französische Vorstehhund ist sehr widerstandsfähig, besonders gegen Hitze. Er verfügt über einen ausgeprägten Geruchssinn und fühlt sich im Wald ebenso wohl wie im Feld oder feuchtem Gelände. Der Typ Gascogne jagt im Trab und erforscht sorgfältig das Terrain. Der Hund vom Pyrenäentyp ist schneller und seine Sucharbeit weiträumiger. Bei der Jagd auf Feder- und Haarwild steht er sicher vor. Ausgeglichen, sanftmütig, gefühlvoll und sehr anhänglich ist er ebenfalls. Er ist ein liebenswerter Begleiter. Erziehen sollte man ihn konsequent und einfühlsam.
Hinweise
Er passt sich dem Stadtleben an, braucht aber täglich Beschäftigung. Das Fell muss öfters gebürstet und die Ohren regelmässig kontrolliert werden.
Masse
Typus Gascogne:
Rüee: 58 - 69 cm
Hündin: 56 - 68 cm
Tpyus Pyrenäen:
Rüde: 47 - 58 cm
Hündin: 47 - 56 cm
Gewicht
Gascogne: 25 -32 kg
Pyrenäen: 17 - 25 kg
Ungarischer Vorstehhund
Man unterscheidet zwei Schläge: Der kurhaarige oder glatthaarige Schlag, von beiden Typen der ältere. Unter seinen Vorfahren befinden sich vermutlich die Ungarischen Laufhunde, der türkische gelbe Hund und der Sloughy. Die ersten dem heutigen Vizsla vergleichbaren Vertreter tauchten beretis zu Beginn des 18. Jahrhunderts auf. In der Folge kam Blut von anderen Jagdhunden, wie etwa der Deutschen Bracke, hinzu. Der rauhaarige Schlag entstand in den 30er Jahren. Vermutlich wurde der kurzhaarige Vizsla mit dem Deutschen-Drahthaar gekreuzt. Zu seinen Vorfahren zählt man auch den Weimaraner, den Transylvanischen Vorstehhund und andere Kreuzungen zwischen diesen beiden Schlägen sind nicht zugelassen.
Charakter
Der Ungarische Vorstehhund hat ein lebhaftes Temperament und er ist sehr anpassungsfähig. Er ist mit einer feinen Nase ausgestattet und wird für schwieriges Gelände sehr geschätzt. Er leidet kaum unter Hitze. Der Radius seiner Sucharbeit ist nicht sehr gross, er jagt lieber an der Seite seines Herrn. Er steht fest vor, apportiert gut und ist ausserdem ein guter Schwimmer. Dem Kurzhaarigen dürfte man, da er schneller galoppiert, im flachen Gelände den Vorzug geben. Der Rauhaarige eignet sich besonders für die Jagd auf Niederwild wie etwa Schnepfen. Er ist aber auch als Schweisshund auf der Hochwildfährte nützlich. Bei seiner Erziehung sollte man am konsequent sein, jdoch nie mit Härte vorgehen.
Hinweise
Er benötigt Auslauf und Beschäftigung. Das Fell sollte öfters gebürstet werden. Die Ohren brauchen regelmässige Kontrollen.
Masse
Kurzhaar
Rüde: 56 - 61 cm
Hündin: 52 -57 cm
Rauhaar
Rüde: 58 - 62 cm
Hündin: 54 - 58 cm
Gewicht
Kurzhaar: 22 - 30 kg
Rauhaar: 25 - 32 kg
Italienischer Vorstehhund
Von alter italienischer Abkunft, diente diese Rasse wie der Chien d'Oysel im Mittelalter zur Netzjagd auf Federwild. Fresken aus dem 14. Jahrhundert bezeugen, wie unverändert das Erscheinungsbild der italiensichen Bracke über die Jahrhunderte geblieben ist. In späterer Zeit wurde die Rasse an die Jagd mit Schusswaffen angepasst. Sie dürfte somit die älteste der europäischen Bracken sein und wurde wohl von allen europäischen Herrscherhäusern übernommen. In der Foge wurde sie wahrscheinlich durch Kreuzungen mit dem Pointer verbessert, was ihr Eleganz und Schnelligkeit verlieh. Man unterschied zwei Schläge: Die Grosse Bracke, mit einer Widerristhöhe von 66 bis 70 cm und einem Gewicht von 35 -40 kg und ein leichterer Schlag (25 bis 28 kg), der schlanker und lebhafter ist.
Charakter
Der Italiensiche Vorstehhund ist rustikal, widerstandfähig und kraftvoll. Dieser Hund verfügt über eine feine Nase und passt sich an alle Jagdarten an. Sehr aktiv ist er beim Aufspüren des Wildes, den Kopf hoch aufgerichtet, in gestrecktem Trab. Er apportiert gut. Dem Leben in der Familie passt er sich problemlos an. Eine konsequente Erziehung ist zu empfehlen.
Hinweise
Er benötigt viel Raum und viel Beschäftigung. Das Fell sollte öfteres gebürstet und die Ohren müssen regelmässig kontrolliert werden.
Masse
Rüde: 58 - 67 cm
Hündin: 55 - 62 cm
Gewicht
25 - 40 kg
Weimaraner
Manche sagen, der Weimaraner wäre ein Abkömmling der Chiens Gris de Saint Louis, aus denen die Meuten der Könige Frankreichs bestanden und somit französischer Herkunft. Doch schon zu Beginn des 19. Jahrunderts wurde der Weimaraner, eher von grauen deutschen Laufhunden abstammend, am Hof des Grossherzogs von Weimar gezüchtet, wo er als Leithund verwendet wurde. Man kreuzte ihn mit dem Chien d'Oysel, der Entsprechung zum französischen Spaniel von heute, dem Bluthund und dem Pointer. Neben dem kurzhaarigen Schlag, er ist der bekanntere, tauchte zu Beginn des 20. Jahrhunders auch ein langhaariger Schlag auf, der geringere Verbreitung findet. Da der Schlag Weimaraner seit mehr als hundert Jahren rein gezüchtet wird, ist die Rasse wohl die älteste unter den deutschen Vorstehhunden.
Charakter
Der Weimaraner ist leidenschaftlich und mit bemerkenswertem Geruchssinn ausgestattet. Er war ursprünglich ein Laufhund und hat sich im 19. Jahrhundert zum Vorstehhund gewandelt. Er ist langsam, sicher beim Vorstehen und in der Wasserarbeit ausgezeichnet. Er leistet Schweissarbeit und apportiert jedes Wild. Er hat gute Anlagen zum Wach- und Schutzhund und ist ein sehr angenehmer Begleithund. Die Erziehung sollte konsequent sein.
Hinweise
Er passt sich an das Leben in der Wohnung an, braucht aber tägliche Spaziergänge. Sein Fell sollte öferts gebürstet und die Ohren müssen regelmässig kontrolliert werden.
Masse
Rüde: 59 - 70 cm
Hündin: 57 - 65 cm
Gewicht
Rüde: 30 - 40 kg
Hündin: 25 - 35 kg
Deutscher Langhaar Vorstehhund
Über seine Herkunft weiss man wenig. Es wird vermutet, dass dieser Hund, eigentlich ein Spaniel, das Ergebnis einer Kreuzung zwischen dem deutschen Wachtelhund und französischen Spaniels ist. Blut vom Irish und vom Gordon Setter kam möglicherweise hinzu. Trotz seiner Qualitäten hat er in Frankreich wie in Deutschland einen eher kleinen Liebhaberkreis.
Charakter
Mit einer fähigen Nase ausgestattet, meistert er alle Jagdformen. Seine Suche ist aktiv und weiträumig. Er ist gehorsam und sehr leichtführig.
Hinweise
Er braucht Auslauf und Beschäftigung. Das Fell muss man regelmässig bürsten.
Masse
Rüde & Hündin: 63 - 70 cm
Gewicht
Rüde & Hündin: 30 - 35 kg
Blauer Picardie Spaniel
Er Ist vermutlich das Ergebnis von Kreuzungen des Picardie Spaniels mit Englischen oder Gordon Settern. Die Rasse wurde 1938 anerkannt, wäre aber ohne das unermüdliche Engagement von Züchtern und Jägern längst erloschen. Unter dem Druck anderer Rassen (Labrador etc.) in den Hintergrund getreten, beschränkt sich sein Vorkommen auf die französische Region Somme.
Charakter
Er ist widerstandsfähig, mutig und aktiv. Der Picardie Spaniel verfügt über eine subtile Nase und ist ein guter Jäger in jedem, besonders im feuchten Gelände. Er ist ein hervorragender Schnepfenjäger. Liebevoll, zärtlich, ein reizender Gefährte. Bei seiner Erziehung sollte man behutsam vorgehen.
Hinweise
Um ausgeglichen zu sein, braucht er Auslauf und Beschäftigung. Alleinsein erträgt er nicht. Das Fell muss öfters gebürstet und die Ohren müssen regelmässig kontrolliert werden.
Masse
Rüde: 57 - 60 cm
Hündin: etwas kleiner
Gewicht
Rüde & Hündin: 20 kg
Bretonischer Spaniel
Er ist einer der Abkömmlinge des Chien d'Oysel, der im Mittelalter für die Netzjagd auf Vögel gezüchtet wurde. Er entstammt im 19. Jahrundert zufälligen und später gelenkten Kreuzungen. Bauernhunde der Bretagne, kurz, stämmig und rustikal, die für die Schnepfenjagd gebraucht wurden, um Nase und Schnelligkeit zu verbessern, mit Settern, Pointern und Springern gekreuzt, die von englischen Jägern ausserhalb der Jagdsaison in Frankreich hinterlassen wurden. Die Beliebtheit des Bretonischen Spaniels wuchs. M. de Pontiavic und M. de Combouz stellten ihn 1896 in Paris vor. 1907 wurde in Loudéac ein Klub gegründet. Der Bretonische Spaniel ist in Frankreich zur zweithäufigsten Rasse emporgestiegen. Heute dürfte er der meistverbreitet fränzösische Hund der Welt sein. In den Vereinigten Staaten beispielsweise gehört er zu den beliebtesten Vorstehhunden.
Charakter
Er ist widerstandsfähig, ungestüm, kampflustig, unermüdlcih. Der Bretonische Spaniel jagt in jedem Gelände. Ein Maximum an Qualität in einem kleinen Hund, lautet die Devise des Rasseklubs für diesen anspruchslosen Hund. Er ist mit feiner Nase ausgestattet, steht sicher vor und erweist sich als guter Apportierhund für Wasserwild. Er ist vielseitig und jagt alles Federwild, darunter besonders Schnepfe und Zwergschnepfe. Sein ausgeglichenes, sanftmütiges und sensibles Wesen macht ihn zum angenehmen Begleiter. Er braucht eine sanfte Erziehung.
Hinweise
Er passt sich an das Leben in der Wohnung unter der Voraussetzung an, dass er täglich lange Spaziergänge machten und sich dabei austoben kann. Das Fell sollte man wöchentlich ein bis zweimal bürsten und den Zustand der Ohren regelmässig überprüfen.
Masse
Rüde: 48 - 50 cm
Hündin: 47 - 49 cm
Gewicht
Rüde: 15 -18 kg
Hündin: 14 - 15 kg
Französischer Spaniel
Wie alle anderen Spaniels, welche die ersten Vorstehhunde waren, hat er als entfernten Verwandten den "chien couchant" oder auch Chien d'Oysel, einen langhaarigen Hund des Mittelalters, der schon im 16. Jahrundert unter Vogeljägern sehr beliebt war. Nach einer rückläufigen Entwicklung, verursacht durch die Konkurrenz englischer Hunde, wurde die Rasse im 19. Jahrundert unter dem Abt Fournier wieder aufgebaut. Einen ersten Standard erstellte 1891 J. de Connick, der ihn als grösser und kräfiger beschrieb als den Bretonischen Spaniel. Ausserhalb Frankreichs ist er so gut wie unbekannt. Seine Zahl ist gering, seine Beliebtheit nimmt aber zu.
Charakter
Der Französische Spaniel ist widerstandsfähig, unerschrocken, beharrlich und ungestüm. Dieser Hund wird in schwierigem Gelände geschätzt. Er ist ein Stöberer und eignet sich gut für die Wasserarbeit. Seine Nase ist aussergewöhnlich gut entwickelt. Er ist nicht so schnell wie der Bretonische Spaniel, auch seine Suche ist begrenzt und erfolgt in kurzem Galopp oder gestrecktem Trab. Er steht fest vor und apportiert wie kaum ein anderer. Ein ruhiger, ausgeglichener und sensibler Hund. Er hängt sehr an seinem Herrn. Er braucht eine konsequente, jedoch sanfte Erziehung.
Hinweise
Er ist für das Leben auf dem Land geschaffen. Das Alleinsein erträgt er kaum. Er braucht täglich Auslauf. Das Fell soltle wöchentlich zweimal gebürstet und die Ohren müssen regelmässig kontrolliert werden.
Masse
Rüde: 56 - 61 cm
Hündin: 55 - 59 cm
Gewicht
Rüde & Hündin: 25 kg
Münsterländer Vorstehhund
Zu seinen Vorfahren zählten im 19. Jahrhundert vermutlich deutsche langhaarige Vorstehhunde, französische Spaniels, Setter und Pointer. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden im westfälischen Münstertal zwei Typen fixiert: der Kleine Münsterländer, er findet grössere Verbreitung; der Grosse Münsterländer. Der erste Standart wurde 1936 festgelegt.
Charakter
Der Münsterländer hat ein lebhaftes Temperament. Seine Nase ist sehr fein. Er jagt im Feld wie auch im Wald oder im Wasser. Er sucht nah an der Seite seines Herrn, steht fest vor und ist auch ein guter Apportierer. Je nach Typ jagt er Nieder- bzw. Hochwild. Mitunter wird er auch in der Meute eingesetzt. Er ist ein äusserst liebenswerter Gefährte. Besonders der kleine Münsterländer braucht eine konsequente Erziehung.
Hinweise
Für ein Leben in der Wohnung ist er nicht sehr geeignet. Er braucht viel Auslauf und viel Beschäftigung. Das Fell muss zweimal wöchentlich gebürstet werden. Die Ohren brauchen regelmässige Kontrollen.
Masse
Grosser Münsterländer
Rüde: 60 - 65 cm
Hündin: 58 - 63 cm
Kleiner Münsterländer
Rüde: 50 - 56 cm
Hündin: 48 - 54 cm
Gewicht
Grosser Münsterländer
Rüde & Hündin: 30 kg
Kleiner Münsterländer
Rüde & Hündin: 18 - 23 kg
Drentscher Hühnerhund (Drentsche Partijshond)
Seit Jahrhunderten bekannt, steht seine Wiege im Nordosten Hollands, in der Provinz Drenthe. Er entstammt vermutlich der selben Wurzel wie der Spaniel und der Setter. Selbst in seiner Heimat begegnet man ihm selten.
Charakter
Der Drentscher Hühnerhund ist äusserst beharrlich, feinnasig. Er fühlt sich sowohl im Feld wie auch im feuchten Gelände wohl. Er jagt alles Federwild (Patrijs = Rebhuhn) sowie Haarwild. Er steht fest vor und apportiert ausgezeichnet. Sein freundliches Wesen macht ihn zu einem angenehmen Gefährten.
Hinweise
Er benötigt Auslauf und Beschäftigung. Das Fell muss regelmässig gebürstet.
Masse
Rüde: 57 - 63 cm
Hündin: etwas kleiner
Gewicht
Rüde & Hündin: 20 -25 kg
Picardie Spaniel
Im französischen Tal der Somme ist er seit langer Zeit bekannt. Er stammt aus den selben alten Linien wie der Französische Spaniel, genannt Chien d'Oysel oder "chien couchant", ein langhaariger Hund aus dem Mittelalter, der das Federwild aufstöberte. Manche meinen, er stamme von Settern ab. Nach einer rückläufigen Periode gegen Ende des 19. Jahrhunderts weckte seine Präsentation 1904 in Paris das Interesse der Jägerschaft. Ausserhalb seiner usprünglichen Heimat war er nie sehr verbreitet.
Charakter
Der Picardie Spaniel ist robust und ausdauernd. Er hat einen bemerkenswerten Geruchssinn, zeigt sein Können in jedem, besonders aber im feuchten Gelände. Er ist beharrlich in der Suche, steht perfekt vor und ist ein erstklassiger Retriever. Ente und Schnepfe jagt er ebenso wie Kaninchen und Hase. Er ist fröhlich, sanftmütig, kontaktfreudig, hat ein angenehmes Wesen und gibt somit einen beliebten Begleiter ab.
Hinweise
Das Leben in einer Stadtwohung würde ihm kaum behagen. Er braucht Auslauf und regelmässig Beschäftigung. Sein Fell benötigt wöchentliche Pflege mit Bürste und Kamm. Die Ohren sollte man regelmässig kontrollieren.
Masse
Rüde & Hündin: 55 - 60 cm
Gewicht
Rüde und Hündin: 20 - 25 kg
Pudelpointer
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann der deutsche Baron von Zedlitz mit Kreuzungen zwischen dem Pointer und dem Pudel, einem Abkömmling des Barbet. Sein Ziel war es, einen Stöber-, Vorsteh- und Apportierhund zu erhalten. Die Rasse hat sich allerdings nicht recht gefestigt. Wirklich populär ist er weder in Deutschland, wo ihm der Drahthaar Konkurrenz macht, noch in anderen Ländern. Der Bestand bleibt sehr gering.
Charackter
Dieser energische Hund eignet sich für jedes Gelände (Feld, Wald und Feuchtgebiete. Vom Pointer hat er wohl die feine Nase, das feurige Temperament und die lebhafte Gangart, vom Pudel den Wirtz und die Leidenschaft für das Wasser. Er sucht mit viel Energie und erweist sich als ausgezeichneter Retriever. Er hat ein freundliches Wesen. Konsequente Erziehung ist angebracht.
Hinweise
Er braucht Auslauf und Beschäftigung. Das Fell sollte man öfters bürsten und die Ohren regelmässig kontrollieren.
Masse
Rüde & Hündin: 60 - 65 cm
Gewicht
Rüde und Hündin: 25 - 30 kg
Pointer
Manche meinen, die Wiege der alten englischen Bracke stünde in Portugal, wo bereits eine besonders schnelle, unermüdliche und mit hoher Nase jagende Bracke existierte. Doch zu welcher Zeit kam sie nach England? Sicher ist, dass es bereits im 17. Jahrhundert einen aus Portugal stammenden kurzhaarigen Vorstehhund gab, aus dem die britsichen Züchter durch verschiedene Kreuzugenen den heutigen Pointer schufen. Der Foxhound, der Bloodhound, der Greyhound und anderer wurden vermutlich dazu verwendet. Im 19. Jahrhundert dürfte viel Blut von französischen und italienischen Bracken hinzugekommen sein. 1891 wurde der Klub gegründet. Die Rasse ist in Frankreich recht häufig vertreten und wetteifert mit den Deutschen Vorstehhunden um den ersten Platz in der Gruppe der kurz- und drahthaarigen Vorstehhunde.
Charakter
Pointer sind widerstandsfähig, ausdauernd, aktiv, schnell und athletisch. Dieser Hund besitzt zwei besondere Eigenschaften: seinen aussergewöhnlichen Geruchsinn, von unübertroffener Feinheit, sowei seine Schnelligkeit. Er brilliert im Feld und im freien Gelände. Seine Suche ist energisch, begierig, beharrlich und ausdauernd. Sein Vorstehen ("Pointer" bedeutet kurzhaariger Vorstehhund, der durch sein bewegungsloses Verharren anzeigt, dass er Wild gewitter hat) ist eindrucksvoll, sicher,starr, mit einem Wort perfekt. Die Haltung ist "kataleptisch", d.h. Körper und Muskeln sind gespannt, der Kopf hoch gehalten, und die Rute in Verlängerung der Körperline gestreckt. Eine Statue. Als Apportierhund ist er weniger begabt. Er leistet hervorragende Arbeit auf Schnepfe, Wachtel, Fasan und Feldhuhn, ohne das Haarwild zu verschmähen. Sein angenehmes und freundliches Wesen macht aus ihm einen liebenswerten Hund. Auch als Wachhund zeigt er Qualitäten. Seine Erziehung erfordert Konsequenz aber auch Geduld und Sanftheit.
Hinweise
Er ist nicht für das Leben in der Stadt geschaffen. Er braucht freies Gelände und viel Beschäftigung. Er ist empfindlich gegen Kälte und Feuchtigkeit. Sein Fell sollte man wöchentlich bürsten. Ohren regelmässig kontrollieren.
Masse
Rüde: 63 - 69 cm
Hündin: 61 - 66 cm
Gewicht
Rüde und Hündin: 20 - 30 kg
English Setter
Er ist der älteste unter den englischen Vorstehhunde. Im 16. Jarhundet verwendet man ihn für dei Netzjagd. Der English Setter erhielt den Namen Laverack, nachdem E. Laverack, Züchter der Grafschaft Shropshire, die Rasse umgeformt und perfektioniert hatte. Er begann 1825 mit ihrer Verbesserung durch verwandtes Blut und Selektion. Dieses Ziel verfolgte er über fünf Jahrzente hinweg. Bracken, Spaniel und Pointer trugen vermutlich zur Entstehung der Rasse bei. 1873 wurde sie durch den Kennel Club anerkannt. 1879 kamen die ersten English Setter nach Frankreich und 1891 wurde der erste Klub gegründet. Naben dem Bretonischen Spaniel ist er der bekannteste und meistverwendete Vorstehhund.
Charakter
Der English Setter ist widerstandsfähig, ungestüm, aufgeweckt, schnell. Er jagt in jedem Gelände, zieht jedoch freuchte und sumpfige Böden dem trockenen vor. Er verfügt über einen hervorragenden Geruchssinn, sucht weiträumig in einem lockeren, tiefen Galopp und nähert sich katzenartig dem Wild. Sein Vorstehen erfolgt entweder liegend oder halb liegend ("set": geduckt und beinahe am Boden liegend). Zu seinen bevorzugten Wildarten gehört die Schnepfe. Er ist besonders freundlich, sanftmütig, liebevoll. Sein angeneihmes Wesen macht ihn acuh zu einem gschätzten Begleithund. Er will konsequent, aber mit Sanftheit und Geduld erzogen werden.
Hinweise
Er benötigt Auslauf und Beschäftigung. Eingesperrt zu sein erträgt er nicht. Das Fell muss wöchentlich zweimal gebürstet und die Ohren müssen regelmässig kontrolliert werden.
Masse
Rüde: 65 - 68 cm
Hündin: 61 - 65 cm
Gewicht
Rüde und Hündin: 25 - 30 kg
Gordon Setter
Mitte des 16. Jahrhunderts wurde in Schottland der Black and Tan Setter entwickelt. Doch erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts schuf der Duke of Gordon eine Rasse, welche die Merkmale des heutigen Gordon Setters aufwies. Man nimmt an, dass English und Irish Setter, die Colley und der Bloodhound zur Entstehung der Rasse beitrugen. 1860 wurden die ersten Exemplare in Frankreich eingeführt und dort unter dem Namen "Epagneuls écossais noir et feu" vorgestellt. Unter den Settern findet er die geringste Verbreitung.
Charakter
Der Grodon Setter ist sehr robust, von aussergewöhnlicher Widerstandskraft. Er kann sich jedem Gelände anpassen und verfügt über eine erstklassige Nase. Er unterscheidet sich vom englischen Setter durch seine etwas schwereren Körperbau, einen nicht ganz so eindrucksvollen Galopp und einen eher aufrechten Vorstehstil. Seine Suche ist methodisch, jedoch weniger weiträumig als bei anderen Settern. Dafür ist er ein bemerkenswert guter Schwimmer. Er spürt alle Wildarten auf und apportiert gut. Schnepfen und Zwergschnepfen jagt er am liebsten. Er ist ein angenehmer Gefährte, ruhig, folgsam und liebevoll. Eine ebenso konsequente wie sanfte und geduldige Erziehung ist zu empfehlen.
Hinweise
Er passt sich mehr oder weniger dem Leben in der Stadt an, braucht aber Auslauf und viel Beschäftigung. Sein Fell sollte man regelmässig bürsten und die Ohren öferts kontrollieren.
Masse
Rüde: 66 cm
Hündin 62 cm
Gewicht
Rüde: 30 kg
Hündin 25 kg
Irish Setter
Den Irish Setter gibt es in zwei Farbschlägen: rot und rotweiss.
Rot: Der rote Farbschlag entstand aus einer Kreuzung zwischen irischen Wasserhunden, spanischen Bracken und Englischen sowie aus Gordon Settern.
Rotweiss: Dieser Farbschlag stammt vermutlich von rot-weissen Spaniels ab, die aus Frankreich importiert und mit Pointern gekreuzt wurden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Rot-weisse Setter dem anderen voranging und aus ihm der einfarbige rote Schlag durch sorgfältige Selektion entwickelt wurde. Im 19. Jahrundert verdrängte der rote Schlag den rot-weissen scheinbar völlig und man vermutete sogar, dass dieser Schlag ganz erloschen wäre. In den 20er Jahren bemühte man sich jedoch um seine Wiederbelebung. Er dürfte an Beliebtheit gewinnen. Die Schönheit dieses Hundes machte aus ihm einen vielbewunderten Begleithund.
Charakter
Rot-weisser Setter: Ruhiger als der rote Setter. Sein Fell ist im Herbst deutlicher zu erkennen, besonders im flachen Gelände.
Roter Setter: der "red devil", voller Energie, ungestüm, unabhängig. Er hat einen hochentwickelten Geruchssinn; er sucht schnell, aber weniger ausgedehnt als der Pointer (Galopp nicht so tief wie der des Englsichen Setter). Er steht geschmeidig und sicher vor, liebt feuchtes Gelände und ist ein guter Retriever. Zu seinen bevorzugten Wildarten gehören Schnepfe, Feld- und Rebhuhn. Auch als Begleiter wird dieser liebevolle Hund geschätzt. Sein sensibles Wesen macht eine sanfte und konsequente Erziehung unerlässlich.
Hinweise
Auch wenn er sich an das Stadtleben gewöhnen kann, passt nur ein Leben auf dem Land perfekt zu diesem Hund. Um sein psychisches und physisches Gleichgewicht zu erhalten, muss er sich richtig austoben können. Das Fell sollte täglich gebürstet werden. Die Ohren brauchen regelmässgie Kontrollen.
Masse
Rot-weiss:
Rüde: 62 - 66 cm
Hündin 57 - 61 cm
Rot:
Rüde: 57 - 70 cm
Hündin 54 - 67 cm
Gewicht
Rüde & Hündin 20 - 25 kg
Bankverbindung
CH56 8080 8008 6506 2176 5
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Bahnhofstrasse 78
3970 Salgesch
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